Die 5 besten Saugeinlagen für Stoffwindeln

NancyNachhaltig leben, Säuglingspflege, Stoffwindeln2 Kommentare

Die besten Saugeinlagen

This page is also available in: English (Englisch)

Du hast Dich für Stoffwindeln entschieden, bist Dir aber unsicher, welche die besten Saugeinlagen für die jeweilige Situation sind? Willst Du wissen, was der Unterschied zwischen den unterschiedlichen Materialien ist? Du fühlst Dich etwas hilflos bei der riesigen Menge an verschiedenen Formen und Größen der Saugeinlagen?

Der Markt an Saugeinlagen für Stoffwindeln ist in den letzten Jahren nahezu explodiert. Es gibt viele verschiedene Materialien, Größen und Kombinationen von Stoffen, so dass Du hier locker den Überblick verlieren kannst.

Damit Du Dich sicherer fühlst beim Kauf von Saugeinlagen möchte ich Dir in diesem Blogbeitrag einen Überblick über die Eigenschaften der wichtigsten Materialien von Saugeinlagen geben.

Denn trotz der mittlerweile großen Auswahl an Einlagen, reduzieren sich die Materialien auf wenige Arten

1 Allgemeines zur Auswahl der Saugeinlage

Die Saugeinlagen für Stoffwindeln unterscheiden sich in der Kombination der verwendeten Materialien. Dies hat Einfluss auf die Saugstärke und Sauggeschwindigkeit, zwei sehr wichtige Eigenschaften von Saugeinlagen. 

Zusätzlich unterscheiden sich die Saugeinlagen in der Größe und natürlich auch der Form.

Zur Einleitung will ich Dir hier einen kurzen Überblick über diese drei Themen geben.

1.1 Größe 

Die Größe der Einlage ist abhängig von der Art der Stoffwindel. Hier ist es wichtig zu wissen, ob Du eine Neugeborenenwindel, welche sehr klein sind, eine Stoffwindeln in Einheitsgröße (OneSize) oder ein Mehrgrößensystem (z.B. von Windelmanufaktur), welche verschiedene Größen haben können, verwendest.

Bei Unsicherheit kannst Du auch die Größe der Innenwindel, Innenwanne oder der einfach der Stoffwindel messen. Die Stoffwindeln sind dehnbar, daher misst Du im leicht gedehnten Zustand.

1.2 Saugstärke und Sauggeschwindigkeit

Bei der Auswahl der richtigen Saugeinlage ist es ebenso ausschlaggebend, ob Du Dein Baby für die Nacht oder für den Tag wickelst. Auch das Alter des Babys und dessen Puller-Verhalten spielt eine Rolle. 

Nachts wirst Du eine stark saugfähige und speicherstarke Einlage wählen. Ein schmaler Windelpopo spielt nachts eine untergeordnete Rolle. 

Tagsüber wirst Du eher öfter wickeln und eine schlankere Einlage mit ggf. geringerer Saugkraft als nachts wählen.

Neugeborene pullern recht oft, dafür aber wenig auf ein Mal. Hier brauchst Du eher eine dünne Einlage, die Du öfter wechselst. Oft reicht in den ersten Wochen ein Waschlappen als Saugeinlage (z.B. Ikea, KiK).

Ältere Kinder benötigen vor allem Einlagen die viel Flüssigkeit auf einmal aufnehmen können. Hier benötigst Du saugstarke Einlagen, die im besten Fall wenig auftragen und einen schmalen Windelpopo machen.

Saugstärke und Sauggeschwindigkeit ergeben sich aus dem Material und der Form der Saugeinlage.

1.3 Form

Neben den verschiedenen Materialien der Einlagen, auf die ich in den nächsten Kapiteln eingeben werde, gibt es Einlagen in unterschiedlichen Formen.

Durch die Form der Saugeinlage kann das Saugvolumen nochmal erhöht oder verringert werden. Es gibt die Einlagen daher z.B. in einlagig, zweilagig, dreilagig

Zu den dreilagigen Einlagen gehören die Prefolds und auch z.B. die dreilagige Frottee Einlage der Windelmanufaktur. Diese sind gut für die Nacht oder für Vielpinkler geeignet.

Die 5 besten Saugeinlagen für Stoffwindeln: Die 2 lagige Frotteeeinlage von der Windelmanufaktur
Werbung: Wunderbar weiche dreilagige Einlage aus Baumwollfrottee von der Windelmanufaktur Dresden (Affiliate Link) Diese Einlagen habe ich lange und viel eingesetzt. Sie sind super für Tag und vor allem in der Nacht!

Manche Einlagen ermöglichen es auch, dass durch eine geeignete Faltung (Mullwindel, Waschlappen, Prefold), der Hauptpinkelbereich (bei Jungs eher vorn und bei Mädchen eher in der Mitte) noch einmal punktuell verstärkt werden kann.

Genug der Theorie 🙂 kommen wir nun zu den 5 besten Materialien für Saugeinlagen.

2 Die besten Saugeinlagen

2.1 Baumwolle 

Ich möchte gleich mit dem ultimativen Material für Saugeinlagen schlechthin beginnen, der Baumwolle. Baumwolle ist so vielseitig, dass sie für Stoffwindeln sowohl als Saugeinlage, als auch als Material für die Stoffwindel ansich eine große Rolle spielt.

Lange bevor die heutigen schicken Stoffwindeln bei uns in Deutschland “en Vogue” wurden, also bis in die 80er Jahr hinein, wurden viele Kinder in den westlichen Ländern noch mit der guten alten Mullwindel gewickelt. Diese war und ist heute noch aus 100% Baumwolle gefertigt. Gerade die Mullwindel ist neben Ihrer Verwendung als Saugeinlage bei vielen Eltern sehr beliebt als Tuch-für-alles (Sonnenschutz, Spucktuch, Kopftuch, etc.). Daher spielt bei der Verwendung von Baumwoll-Mullwindeln auch der Recycling Gedanke eine Rolle.

Saugeinlagen in Baumwolle gibt es in reinweiß (gebleicht) und natur (ungebleicht). Man sagt erfahrungsgemäß der ungebleichten Version ein besseres Saugverhalten nach. Das ist aber bisher noch unbewiesen.

Saugeinlagen aus Baumwolle gibt es in allen denkbaren Formen, Größen und Webarten. Sie gibt es glatt gestrickt (Mull) und aufgeraut als Molton. Aufgeraut ist sie noch einmal dicker und dadurch saugstärker. 

Je nach Verarbeitung kann sie somit dicker, z.B. für die Nacht, oder dünner, tagsüber für einen schlanken Windelpopo, sein.

Baumwolle gibt es auch als Frottee (z.B.: für die Nacht als dreilagige Frottee Einlage der Windelmanufaktur oder auch als Waschlappen), das ist die hochflorige Form. Diese Form ist nochmal besonders saugstark und sehr gut beim Milchstuhl geeignet, da diese Form den flüssigen Stuhl besonders gut auffängt.

  • Saugverhalten
    • Baumwolle ist gut saugstark und speichert die Nässe gut.
  • Sauggeschwindigkeit
    • Baumwolle ist schnell saugend.
  • Herstellung
    • Baumwolle ist eine tropische Pflanze und wird zur Gewinnung der Wolle in trockenen Gebieten angebaut. Durch den Anbau in artfremden Gebieten ist der Wasserverbrauch und die Pestizidbelastung sehr hoch. Baumwolle wird in Monokulturen angebaut und kann in Deutschland nicht regional gewonnen werden.
  • Ökobilanz
    • Baumwolle ist tatsächlich aufgrund des Anbaus ökologisch eher bedenklich.
    • Baumwolle gibt es auch im kontrolliert biologischen Anbau und wird dann durch die Abkürzung “kbA” gekennzeichnet. Du solltest daher immer auf Baumwolle mit dem kbA Kennzeichen zurückgreifen.
    • Baumwolle ist ein natürlicher nachhaltiger Stoff.
  • Pflege
    • Baumwolleinlagen müssen eingewaschen werden, um Ihre komplette Saugfähigkeit zu erlangen. Sie gehen ca. 5% bis 20% beim Waschen ein. Dadurch schrumpft Baumwolle zusammen und es erhöht sich das Volumen pro Fläche. Der Stoff kann so mehr Feuchtigkeit aufnehmen.
    • Baumwolle kann bei 60°C oder 90°C gewaschen werden.
  • Hautverträglichkeit
    • Baumwolle sollte immer als kbA verwendet werden, da sie nur in dieser Form frei von Pestiziden ist. Baumwolle ansich ist sehr gut hautverträglich und bietet ein sehr geringes Allergiepotential.

2.2 Hanfeinlagen

Neben Baumwolle ist Hanf ein super Material für Saugeinlagen von Stoffwindeln. Der große Vorteil von Hanf ist die Saugstärke und die Herstellung. Hier schlägt Hanf Baumwolle vor allem in Sachen Ökologie.

Hanfeinlagen gibt es meist als Gemisch, z.B. 55% Hanf und 45% Baumwolle (z.B. Windelmanufaktur Hanf-Fleece Herkules Einlage). Hanf ist meist naturweiß, nicht reinweiß, also ungebleicht. 

Die Einlagen mit Hanfanteil wirken eher rau bzw. aufgeraut, vor allem nach mehrmaligem Waschen und ohne Trockner spürbar.

Hanf kann viel Wasser aufnehmen, ist aber langsam im Saugen. Daher werden Hanfeinlagen meist als Booster und für die Nacht verwendet zusammen mit einem schnell saugenden Material wie Bambus oder Baumwolle. 

Da Hanf zwar viel saugt, aber trotzdem dünn ist, macht es tagsüber auch als Booster einen kleinen Windelpopo.

Als Einlage ist Hanf meist flach gewebt oder als Fleece verfügbar.

  • Saugverhalten
    • Hanf ist sehr saugstark und speichert viel Nässe.
  • Sauggeschwindigkeit
    • Hanf ist nur langsam saugend
  • Herstellung
    • Hanf ist anspruchslos und lässt sich im Prinzip überall anbauen. 
  • Ökobilanz
    • Die Ökobilanz bei der Herstellung ist bei Hanf viel besser als bei Baumwolle, da generell weniger Pestizide und Wasser benötigt werden. 
    • Aufgrund des schnellen Wachstums punktet Hanf auch in der Nachhaltigkeit.
  • Pflege
    • Hanf ist sehr robust und sehr pflegeleicht. Waschbar bei 60°C. Wie Baumwolle muss auch Hanf eingewaschen werden.
  • Hautverträglichkeit
    • Hanf hat als Saugeinlage tolle Eigenschaften. Es wirkt antibakteriell und beugt Gerüchen vor. Hanf ist allgemein sehr gut verträglich für Babys Popo.

2.3 Bambusviskose

Bambusviskose ist ein Material natürlichen Ursprungs. Die Viskose wird aus dem schnell nachwachsenden Bambusholz gewonnen. Ähnlich wie Hanf wird auch die Bambusviskose meist als Gemisch mit Baumwolle oder Polyester verkauft. 

Bambusviskose eignet sich sehr gut als Einlage für Stoffwindeln, da sie sehr saugstark ist und auch die Nässe sehr gut speichert.

Charakteristisch ist der seidene Glanz, an dem Du die Bambusviskose in Einlagen gut erkennen kannst. Auch in Windelvlies wird Bambus verarbeitet.

Bambus gibt es wie Hanf glatt oder auch als Frottee (Little Lamb).

Relativ neu auf dem Markt ist die Mischung mit Polyester, welche unter ZORB 2 bekannt wurde. Diese Version wurde extra für Saugeinlagen für Stoffwindeln erfunden. Auch ZORB muss vor der Verwendung eingewaschen werden und geht beim ersten Waschen stark ein.

  • Saugverhalten
    • Bambusviskose ist sehr saugstark und nässespeichernd.
  • Sauggeschwindigkeit
    • Bambusviskose saugt schnell.
  • Herstellung
    • Bambusviskose wird aus Bambusholz hergestellt, ist aber aufgrund des Herstellungsverfahrens kein natürlicher Stoff mehr. Das Bambusholz wird gehäckselt und aufgespalten. Dann wird es mit Chemikalien zu einer honigartiger Masse, der Viskose, verarbeite. Die daraus gewonnene (künstliche) Faser wird als Garn verwebt.
  • Ökobilanz
    • Der Anbau ist nachhaltig und unbedenklich, da Bambus ein schnell nachwachsender Rohstoff ist. Durch die Verarbeitung ist Bambus aber kein natürlicher Stoff mehr.
  • Pflege
    • Auch Einlagen aus Bambusviskose müssen vor der Verwendung eingewaschen werden.
    • Bambusviskose besteht aus Cellulose und ist daher etwas waschempffindlich und nicht so reißfest wie Baumwolle. Daher nur bis 60°C waschbar, mit niedrigen Schleuderzahlen schleudernd und schonend trocknen.
  • Hautverträglichkeit
    • Bambusviskose bleibt lange weich und wird von Babys Haut generell gut vertragen.

2.4 Wolle

Jetzt kommen wir zu einem wirklichen Allrounder: Wolle. Wolle hat viele tolle Eigenschaften, was sie nicht nur im Stoffwindelbereich vielseitig einsetzbar macht. Folgende Eigenschaften helfen uns bei der Verwendung für Stoffwindeln besonders:

Wolle…

  • wärmt und kühlt.
  • ist atmungsaktiv.
  • ist selbstreinigend.
  • speichert ca. 30% des Eigengewichts an Nässe.

Wolle wird meist vom Merino Schaf aus Schurwolle gewonnen. In Wolle befindet sich Lanolin (Wollfett), das ist ein Fett, das die Wolle wetterfest macht und das Schaf vor Nässe und Unterkühlung bewahrt. 

Geschorene Merino Schafe auf einer Weide. Quelle

Verwenden wir Wolle in Stoffwindeln, so hilft das Lanolin dabei, den Urin zu verseifen. Dadurch wird der Geruch neutralisiert und die Wollwindel muss lediglich ausgelüftet werden und verliert dadurch den Urin Geruch.

Die Eigenschaften von Wolle kommen vor allem in Wollwindeln, also z.B. Überhosen oder Außen- und Innenwannen von AI3s zur Geltung. Aber unser Thema sind ja Saugeinlagen.

Wollwalk Liners als Windel-Vlies Ersatz habe ich bei der Windelmanufaktur Dresden gekauft. Diese sind dort leider nicht mehr verfügbar.

Als Einlagen bieten sich im Prinzip drei Anwendungsmöglichkeiten an:

  1. Liner: Wolle bietet sich super als Alternative für Windelvlies an oder wenn das Baby empfindliche Haut hat und bei Urinkontakt schnell rot wird. Hier machen wir uns eine weitere Eigenschaft von Wolle zu nütze. Wenn Wolle nicht gefettet wird, lässt sie Flüssigkeiten durch, ähnlich wie Microfleece, und fühlt sich oberflächlich trocken an. Sie trocknet Babys Haut aber nicht zusätzlich aus. Daher kann sie sehr gut als (Trocken-)Liner genutzt werden.
  2. Auslaufschutz: Gefettet können Einlagen als zusätzlicher Auslaufschutz unten in die Windel eingelegt werden. Wolle lässt gefettet keine Flüssigkeit durch.
  3. Saugeinlage: Da Wolle ⅓ des Eigengewichts als Nässe aufnehmen kann, eignet Sie sich auch als natürliche hautschonende Saugeinlage.

Wolle bzw. das Wollfett hat zu dem auch heilende Eigeschaften, die sich vor allem direkt auf der Haut bemerkbar machen. Daher ist Wolle an Babys Haut oft eine gute Wahl, wenn das Kind zu wundem Po neigt.

Zusammenfassung:

  • Saugverhalten
    • Geringer als Baumwolle oder Bambusviskose.
  • Sauggeschwindigkeit
    • Wolle saugt einigermaßen schnell, wenn sie nicht gefettet wurde.
  • Herstellung
    • Wolle wird durch Schur vom Schaf gewonnen und ist ein natürlicher Rohstoff.
    • Wolle sollte immer nur mit dem BIO Siegel kbT gekauft werden. Nur dann wurde Wolle tiergerecht gewonnen.
  • Ökobilanz
    • Die Ökobilanz ist sehr gut. Wolle ist ein komplett natürlicher, nachhaltiger Rohstoff und biologisch abbaubar.
  • Pflege
    • Wolle ist eigentlich pflegeleicht, da sie selten gewaschen werden muss. Starke Verschmutzungen können punktuell ausgewaschen werden, z.B. mit Wollseife.
    • Wolle darf nur bei kalten Temperaturen gewaschen werden, da sie sonst stark eingeht, am Besten per Hand oder im Wollwaschprogramm der Waschmaschine. 
    • Wolle darf nicht in den Trockner. 
    • Sie muss als Nässeschutz alle 4 bis 8 Wochen gefettet werden. Das enfällt bei der Verwendung als nässedurchlässige Liner-Einlage. 
    • Wolle sollte luftig gelagert werden, um Insektenbefall zu verhindern.
  • Hautverträglichkeit
    • Prinzipiell ist Wolle super hautverträglich. Es gibt aber einzelne Menschen, die Wolle nicht vertragen.

2.5 Microfaser

Das letzte Material, das ich vorstellen möchte, ist ein komplett künstliches Material. Ich bin ein großer Fan von natürlichen Stoffen, vor allem von Wolle und Baumwolle, aber auch die Microfaser hat ihre Vorteile und Daseinsberechtigung, daher möchte ich sie hier mit erwähnen.

Die Microfaser ist ein synthetisches Garn, das sehr fein gesponnen wird. Das führt zusammengefasst zu den folgenden Eigenschaften:

  • Speichert viel Nässe
  • Ist dennoch nässedurchlässig
  • Lässt Nässe bei Druck schnell wieder los

Microfaser kann Nässe schnell aufsaugen und ist gleichzeitig durchlässig, so dass die Feuchtigkeit ins Innere der Einlage geleitet wird, weg von Babys Popo. Je nach Verarbeitung bzw. je nach Webart können diese unterschiedlichen Eigenschaften der Microfaser verstärkt genutzt werden. 

Da sie die Nässe so gut wegleitet, kann sie z.B. als nässedurchlässiges Material verwendet werden, in Form eines dünnen Liners mit einer aufgerauten Oberfläche. Diese Art der Microfaser lässt die Nässe hindurch und fühlt sich dennoch trocken an.

Bei der Verarbeitung zu einem zweischichtigen flauschigen Fleece ist das Material relativ wasserundurchlässig und trotzdem noch atmungsaktiv.

Durch Verarbeitung als Frottee bzw. schlingenförmig wird die starke Saugkraft der Microfaser genutzt und das Material kann viel Nässe aufnehmen.

Die stark saugende Mikrofaser ist jedoch sehr fein und sollte daher nicht direkt an Babys Popo, da sie diesen zu sehr austrocknet. Meist ist daher in dieser Form noch eine schützende Schicht oft aus einem anderen Material darüber genäht oder die Microfaser wird als nur Einlage einer Pocketwindel verwendet.

Wichtig zu wissen ist, dass Microfaser die Nässe bei Druck, z.B. in der Trage oder generell beim Sitzen / Spielen, sehr schnell wieder abgibt. 

Ich empfehle die Microfaser immer in Kombination mit anderen Materialien, wie zum Beispiel Hanf, zu verwenden. Dadurch kann man die Nachteile der Microfaser (Hautverträglichkeit, Nässespeicherung bei Druck) gut ausgleichen.

  • Mikrofleece bei gCloth, Pocketwindeln
  • Gibt es auch hochflorig (little lamb) oder als minki kuschelloberfläche nur für das Design
  • Saugverhalten
    • Microfaser ist sehr saugstark, speichert Nässe aber schlecht bei Druck.
  • Sauggeschwindigkeit
    • Microfaser saugt sehr schnell.
  • Herstellung
    • Microfaser wird aus Erdöl gewonnen und durch Chemikalien zu einer sehr feinen und dünnen Kunststofffaser verarbeitet.
  • Ökobilanz
    • Durch den Aufwendigen Herstellungsprozess samt Erdölgewinnung und Transport ist die Ökobilanz hier am Schlechtesten von allen 5 vorgestellten Materialien.
    • Microfaser ist ein komplett künstliches Material, nicht kompostierbar und es können Mikropartikel des Materials in die Umwelt gelangen. 
  • Pflege
    • Microfaser ist eine Chemiefaser und daher etwas waschempfindlich. Es kann bei Microfaser zum Verseifen der Einlage kommen, daher muss man hier besonders auf die Dosierung und Zusammensetzung des Waschmittels aufpassen. Microfasereinlagen sind waschbar bei 60°C.
  • Hautverträglichkeit
    • Microfaser neigt dazu die Haut auszutrocknen. Wenn sie stark saugend verarbeitet wurde, kann sie als untere Schicht eingesetzt werden. Ist sie als Liner verarbeitet, muss sie jedoch direkt an die Haut, um die Oberflächenspannung zu brechen. 

3 Kombinationen

Viele der genannten Materialien werden je nach ihren Eigenschaften kombiniert, um die positiven Merkmale zu nutzen und die negativen auszugleichen.

Das erlaubt eine sehr individuelle und situationsabhängige Nutzung der verschiedenen Saugeinlagen. 

Sehr beliebte Kombinationen sind z.B. Hanf-Bambus, aber auch Hanf-Microfaser. Diese Kombination verbindet perfekt die schnelle Saugfähigkeit von Bambus und Microfaser mit der großen Saugmenge aber relativ langsamen Sauggeschwindigkeit von Hanf. 

Ebenso gern wird Baumwolle kombiniert, z.B. mit Microfaser oder Hanf. Auch dreifache Kombinationen wie Hanf-Bambus-Baumwolle oder Microfaser-Baumwolle-Hanf sind sinnvoll, da sie die positiven Merkmale der drei Materialien verbinden. Das ist z.B. die Saugfähigkeit von Baumwolle, die Saugstärke von Bambus und die Saugschnelligkeit von Microfaser.

Durch kluge Kombis können so speziellere Saugeinlagen für besondere Situationen, wie z.B. in der Nacht oder bei größeren Kindern oder auch bei Empfindlichkeiten oder Allergien gegenüber einzelner Materialien, geschaffen werden.

4 Fazit

In diesem Blogbeitrag habe ich Dir 5 der beliebtesten Saugeinlagen vorgestellt. Welche Materialien die “richtigen” sind, ist immer situationsabhängig. Je nachdem welche Anforderungen Dein Baby gerade an die Stoffwindel stellt, kannst Du das geeignete Material auswählen, entweder einzeln oder auch in Kombination.

Achte darauf, dass Du, wenn möglich bio kaufst, z.B. in dem Du auf das Kennzeichen kbA und kbT achtest. Da die Saugeinlagen der Stoffwindeln viel Zeit am Tag direkt an Deinem Baby und somit direkt an der Haut liegen, ist es wichtig, dass die Schadstoffbealstung so gering wie möglich ausfällt. Das erreichst Du am einfachsten mit ökologisch angebauten oder erzeugten Produkten. Ein Vorteil, den Du bei Wegwerfwindeln meist vergeblich suchst , denn auch an vermeindlichen Ökowindeln ist meist ein Teil Erdöl oder Plastik verarbeitet (Stichwort: Superabsorber).

Noch ein kleiner Tipp am Ende: Saugeinlagen kannst Du auch wunderbar als Wochenbetteinlagen nutzen. Das habe ich beim zweiten Kind selbst getan und dadurch eine Menge Müll gespart.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit diesem Beitrag einen kleinen Mehrwert nahebringen und Du konntest mehr über die Eigenschaften der verschiedenen Saugeinlagen lernen.

Wenn Du keine weiteren Beiträge verpassen willst, abonniere gern meinen Blog. Und wenn Du noch mehr über Stoffwindeln erfahren willst, schau doch mal hier vorbei: Welches Stoffwindelsystem ist das richtige? Teil 1 – Komplettwindelsysteme.

Nancy

Blog via E-Mail abonnieren

Gib deine E-Mail-Adresse an, um diesen Blog zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.


2 Kommentare zu “Die 5 besten Saugeinlagen für Stoffwindeln”

  1. Ich finde es gut, dass beim Baumwollanbau die bedenkliche Ökobilanz angesprochen wurde. Der Anbau braucht extre viel Wasser in trockenen Gebieten.
    Dementgegen wurde bei Mikrofaser nicht erwähnt, dass es aus recyceltem Plastik herstellbar ist und dadurch auch viel weniger Wasser benötigt.
    Um mit Baumwolle auf den gleichen Wasser-Fußabdruck zu kommen, müsste man die Baumwolleinlagen um ein vielfaches häufiger verwenden als die Mikrofasereinlagen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website ist durch reCAPTCHA geschützt und es gelten die Datenschutzbestimmungen und Nutzungsbedingungen von Google